Rahmede ist überall - Vorhandene Autobahnen sanieren statt neue Autobahnen bauen

Die Sperrung der Talbrücke Rahmede auf der A45 macht deutlich, in welchem maroden Zustand ein Teil unserer vorhandenen Autobahnen und insbesondere der Autobahnbrücken ist.

Die Vollsperrung auf der Sauerlandlinie ist eine Katastrophe für die gesamte Region und weit darüber hinaus. Leidtragende sind viele Menschen rund um Lüdenscheid, die an den Ausweichrouten wohnen, sowie viele Unternehmen und Firmen. Die Gruppeninitiative gegen den Bau der A 46 (Giga 46) fordert deshalb klare Prioritäten in der Verkehrspolitik und bei der Verwendung entsprechender Gelder.

„Es sind nicht vermeintlich fehlende Autobahnen, die für den Verkehrskollaps sorgen. Die Sperrung auf der A45 zeigt, dass die vorhandenen Straßen und ihre Schäden dafür schon ausreichen. Statt neue und überflüssige Autobahnen wie die A46 zwischen Hemer, Menden und Wickede/Arnsberg zu planen, sollte man die vorhandenen Straßen so erhalten, dass sie befahrbar sind. Der Maßstab muss sein, Instandsetzung geht vor Neubau. Denn Rahmede ist überall“, so die Sprecher der GigA, Stefan Neuhaus und Lothar Kemmerzell.

Laut der staatlichen Autobahn GmbH sind zwei Drittel der vorhandenen Autobahnbrücken älter als 30 Jahre. Mehr als jede zehnte Brücke ist dabei in einem nicht ausreichenden oder gar ungenügenden Zustand und dringend sanierungsbedürftig. Der Finanzbedarf für den Erhalt aller Bauwerke liegt laut dem aktuellen Bundesverkehrswegeplan bis 2030 bei rund 12,9 Milliarden Euro.

Insbesondere der gestiegene Güterverkehr der letzten Jahrzehnte ist eine der Hauptursachen für den schlechten Zustand vieler Autobahnen und Brücken. Denn sie dienen vielen Firmen als Alternative zu eigenen Lagerstätten. Die Folge sind lange Lkw-Staus, ein immenser Schadstoffausstoß und überquellende Autobahnparkplätze.

Die GigA warnt in der aktuellen Diskussion davor, die bei der Talbrücke Rahmede erforderliche schnelle Umsetzung der Planungs- und Genehmigungsverfahren für eine eventuelle neue Brücke zum Maßstab für weitere Verkehrsprojekte zu machen. Die knappen Ressourcen für Planung und Umsetzung dürfen nicht durch einen Verzicht auf Beteiligungs-verfahren insbesondere im Umweltschutz wettgemacht werden.

„Grundsätzlich muss es um weniger Verkehr gehen, nicht um mehr. Richtig wäre es nun, den Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung ernst zu nehmen und im angekündigten neuen Bundesverkehrswegeplan klimaschädliche und überflüssige Projekte zu streichen. Die A46 gehört dabei mit an die erste Stelle. Bis zur Überarbeitung des Verkehrsplans müssen die aktuellen Planungen gestoppt werden. Alles andere wäre absurd“, so Stefan Neuhaus und Lothar Kemmerzell abschließend.

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