07aa Naturschutzgebiet

Untersuchungsraum Eisborn - Wandern ohne Autobahn

Wanderung Asbeck – Eisborn – Böingsen – Asbeck

Wir laden Sie ein, die landschaftlichen Schönheiten des betroffenen Raumes auf einer Wanderung kennen zu lernen. Vielleicht sagen Sie dann auch

„Landschaft statt Autobahn!“

Wir starten in Menden-Asbeck, gehen nach Eisborn, dann über das Beil, vorbei am Steinbruch wieder ins Tal der Asbecke, hinauf nach Böingsen und wieder zurück zum Ausgangspunkt.

  • Länge: 8,9 km
  • Dauer: 2 1/2 bis 3 Stunden
  • Aufstieg/Abstieg: 299 m
  • Wege: meist befestigte landwirtschaftliche oder Forstwege, einige Strecken schmale Wald- oder Ackerpfade
  • Schuhwerk: Wanderschuhe empfohlen
  • Fahrrad/Kinderwagen, Rollstuhl: teilweise ungeeignet
  • Einkehrmöglichkeiten: Eisborn (abhängig von Coronaschutzverordnung)
  • Start- und Zielpunkt: Menden-Asbeck, Mailindeweg (Koordinaten: N 51° 24,019; E 7° 52,981)
     

Digitale Hilfen:

Es gibt verschiedene Apps, mit denen die Wegeführung angezeigt werden kann:

1. Von Asbeck nach Eisborn

Unsere Wanderung beginnt in Menden-Asbeck am Mailinder Weg (1). Hinter einem Bauernhof geht es noch an einigen Häusern vorbei, dann steigt der ausgebaute Weg Richtung Süden an.

Hier lassen sich noch Spuren von bäuerlichen Landschaftsformen sehen: Dort, wo es für die mit Tieren bespannten Pflüge zu steil war, haben sich noch Buchenbestände auf den Kuppen gehalten (z.B. 2). Auch die linienartigen Heckenstrukturen (z.B. 3) deuten auf frühere Bewirtschaftung hin: Wo es im Gelände zu steil wurde, hat man Terrassen angelegt. Die Kanten dieser Terrassen konnten nicht bearbeitet werden, so bildeten sich hier Hecken, die auch als Windschutz dienten. In dem Tal stehen markante alte Einzelbäume.

Rechter Hand ist auf dem Gipfel des Ebbergs der Aussichtsturm zu sehen, den wir später besteigen werden.

In einigen Windungen führt der Weg bis zum Eisborner Ortsteil Mailinde. Hier stoßen wir bei der „Alten Schmiede“ (4) (heute ein Pferdehof) auf die K29. Wir biegen nach rechts auf diese Straße ab, verlassen sie aber gleich wieder an einem Wegkreuz nach rechts.

Wir gehen in den Wald und folgen dem Forstweg geradeaus. Nach einem eingezäunten Wasserhochbehälter sehen wir den Aussichtsturm (5) auf dem Ebberg (390 mNN), zu dem wir unsere Schritte wenden. Früher stand hier eine große Buche, der „Krause Baum“, der als Wahrzeichen von weither gesehen werden konnte, bis er einem Blitzschlag zum Opfer fiel.

Von dem Turm hat man eine weite Rundumsicht. Bei gutem Wetter reicht der Blick im Norden bis zum Münsterland, im Süden weit in das Sauerland hinein. Auf dieser Webseite finden Sie das Panorama mit einblendbaren Beschriftungen: https://www.panorama-photo.net/panorama.php?pid=17083

Wir gehen geradeaus über die Bergkuppe weiter und steigen auf einem schmalen Pfad wieder hinunter. Treffen wir auf den querlaufenden Weg, halten wir uns rechts bis zur Straße K39.

Wir sind hier am Ortsrand von Eisborn. Die Straße hinunter ins Dorf führt uns zu zwei Gasthäusern (Öffnung abhängig von Coronaschutzverordnung – vorher überprüfen!). Haben wir allerdings weder Hunger noch Durst, überqueren wir die Straße (6). Auf der gegenüberliegenden Seite liegt wieder ein Wegkreuz, kurz danach die Vogelstange der Schützenbruderschaft.

2. Von Eisborn ins Asbecker Tal


Wir gehen an der Vogelwiese vorbei geradeaus über einen schmalen Weg durch den Wald. Am Ende des Waldes treffen wir auf einen breiteren Weg, dem wir nach rechts folgen. An einer Weggabelung halten wir uns links. Nach hundert Metern kommen wir an eine Schranke, an der wir vorbeigehen können. Rechts liegt ein alter Laubwald (7), links sehen wir eine unschöne Halde (8) mit Abraum. Wir haben jetzt den Bereich des Massenkalks betreten. Im Zeitalter des Oberdevon (vor 380 bis 360 Millionen Jahren) befand sich hier ein tropisches Meer, aus dem die heute hier abgebauten Kalkablagerungen stammen. Hier wurden schon viele Fossilien gefunden, die Zeugen aus dieser Zeit darstellen.

Wir überqueren eine breite Fahrstraße. Vorsicht! Hier können Schwerlast-LKWs unterwegs sein! Wir gehen weiter, rechter Hand liegt das Beil mit seinem wertvollen Laubwald (9), das durch den drohenden Kalkabbau gefährdet ist (Infos dazu: www.bgs-eisborn.de).

Jetzt kommen wir an eine Aussichtsplattform, die einen Blick in den Steinbruch erlaubt. Durch den Kalkabbau ist hier ein See entstanden, der 80 m tief mit Grundwasser gefüllt ist, von den Einheimischen die „Blaue Lagune“ (10) genannt.

Gegenüber, auf der anderen Hönneseite, befindet sich die Deilinghofer Hochfläche.

Das Hönnetal sieht man nicht, es liegt zwischen der Westwand des Steinbruchs und der Deilinghofer Hochfläche. Unser Weg zieht sich weiter, bald gelangen wir an eine Wegkreuzung. Wir werden gleich den Weg wählen, der bergab geht. Vorher gehen wir aber noch ein paar Meter weiter und kommen an den Flachsteich (11), ein regenwassergespeister Kleinweiher von wenigen Metern Durchmesser. Hier ist u.a. der Bergmolch zu Hause. Obwohl es sich hier um einen geschützten Biotop handelt, wurde eine alte Buche (wahrscheinlich widerrechtlich) gefällt. So fehlt dem Teich jetzt die Beschattung und es droht in jedem Sommer Austrocknung. Bisher haben einige Tankwagen Wasser das verhindert.

Wir gehen jetzt den bergab führenden Schotterweg durch einen vom Borkenkäfer befallenen ehemaligen Fichtenbestand, der mittlerweile gerodet ist. Weiter bergab liegt linkerhand ein Buchen-Hangwald (Waldmeister-Buchenwald, 12). Dann stoßen wir auf die L682 (Hüstener Straße) im Tal der Asbecke.

Würden wir nach links gehen, kämen wir zum Nordende des Schluchtbereich des Hönnetals. Bereits vor 100 Jahren haben hier unsere Vorfahren gegen die Landschaftszerstörung gekämpft, so wie wir heute. Der Naturhistorische Verein Hönnetal berichtet darüber: https://nhv-hoennetal.de/geschichte/schutzaktion-des-hoennetals/

3. Vom Asbecker Tal über Böingsen zurück in die Asbeck


Wir gehen geradeaus weiter und überqueren die Asbecke (13). Ein Wohnhaus wird rechts liegen gelassen, wir wenden uns bergauf und folgen dem schmalen Pfad, der an einem Acker entlang führt.

Jetzt liegt vor uns ein Bauernhof (14), an dem wir, ihn links lassend, vorbeigehen. Hier nicht nach rechts abbiegen, sondern weiter geradeaus! Wir überqueren den Teufelssiepen (15), einen von zahlreichen, für die Region typischen, unverbauten Waldbächen, die im Biotopverbund „Nebenbäche der unteren Hönne“ zusammengefasst sind. Leider wird er durch Ablagerung von Autoreifen und anderem Müll beeinträchtigt.

Wir stoßen auf die Verbindungsstraße zwischen Menden und der Asbeck, den Berger Weg. Wir biegen rechts ab und folgen der Straße für ca. 150 m, bis halblinks ein landwirtschaftlicher Weg abzweigt.

Nach einem Hochbehälter (16) treten wir in den Wald ein und folgen dem Weg weiterhin. Es geht immer weiter geradeaus, bis rechter Hand der Blick über Grünland bis nach Asbeck schweifen kann. Nach kurzer Zeit folgen wir dem rechts abzweigenden Weg hinunter ins Tal. Ein bizarrer, abgestorbener Baum (17) markiert unseren Weg.

Wir überqueren den Ransiepen (18) mit dem von Schwarzerlen und Eschen geprägten Ufergehölz. Entlang des Ransiepen, der im Nordosten des Gebietes über eine Rohrleitung auf die südliche Seite eines asphaltierten Wirtschaftsweges geleitet wird, stockt ein mittelaltes Ufergehölz. Der Ransiepen ist bis zum Berger Weg unverbaut und weist stellenweise naturnahe Strukturen auf. Er ist von hohem regionalen Wert und gehört dem regionalem Biotopverbundsystem „Kulturlandschaftskomplex Asbeck-Eisborn mit Beckumer Waldhügeln“ an und stellt darin ein wichtiges Vernetzungselement in einer reich gegliederten, alten Kulturlandschaft dar. Das Ufergehölz ist im Norden von der Schwarzerle und im mittleren bis südlichen Abschnitt von der Erle dominiert. Im Bereich, in dem der Weg über den Ransiepen führt, treten stellenweise auch alte Bruchweiden und Salweiden in den Vordergrund. Das Gebiet stellt ein wertvolles Strukturelement entlang des Schieberges (19) dar.

Wir treffen wieder auf den Berger Weg, der uns nach wenigen Metern zu unserem Ausgangspunkt (1) führt.

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