Menden erreicht Klimaziele nicht - Beschluss des Rates zur A46 verschärft die Situation

In der letzten Woche wurde bekannt, dass die Stadt Menden ihre selbst gesteckten Klimaziele nicht erreichen wird. Das ist das Ergebnis einer Studie des Ingenieurbüros Energielenker Projekt GmbH

Ein entscheidender Punkt sind dabei die hohen Schadstoffbelastungen sowie der Energieverbrauch im Bereich des Verkehrs. Für die Gruppeninitiative gegen den Bau der A 46 (GigA 46) ist deshalb der letzte Beschluss des Mendener Rates zur A46 auch in dieser Hinsicht ein großer Fehler.

„Die Studie stellt klar fest, dass dringend passgenaue Maßnahmen zur Vermeidung von Kohlendioxid getroffen werden müssen. Eine neue Autobahn ist genau das Gegenteil. Laut Bundesverkehrsministerium führt der Bau der A46 zwischen Hemer, Menden und Wickede/Arnsberg zu mehr als zusätzlich 10.000 Tonnen Kohlendioxid jährlich. Die Mehrheit des Mendener Rates hat im Februar nicht nur weiterhin im Kern am Bau der A46 festgehalten. Sie hat gleichzeitig auch den Vorschlag der Verwaltung abgelehnt, alternative Verkehrskonzepte ohne Autobahn zu entwickeln. Der Beschluss des Rates ist deshalb doppelt fahrlässig. Ob die A46 jemals realisiert wird, ist unsicherer denn je - auch durch die ablehnenden Ratsbeschlüsse in Arnsberg, Wickede, Ense und Fröndenberg. Gleichzeitig bleiben vorhandene Verkehrsprobleme in der Region bestehen. Wer weiterhin die Autobahn will und die Prüfung von Alternativen ablehnt, sollte deshalb von Verkehrsentlastung und Klimazielen schweigen“, kommentieren die Sprecher der GigA, Stefan Neuhaus und Lothar Kemmerzell, die Situation.

Die Verwaltung hatte dem Rat vorgeschlagen, statt der A46 auf interkommunale bzw. kommunale Mobilitätskonzepte unter Einbeziehung aller Verkehrsträger (Bus, Bahn, Rad….) zu setzen, um damit vorhandene Verkehrsprobleme zu beheben. In ihrer Begründung hatte sie dabei unter anderem darauf hingewiesen, dass entsprechende Konzepte wesentlich eher ihre Wirkung erzielen können als die eventuelle Fertigstellung einer Autobahn in 10 bis 15 Jahren.

„Laut des statistischen Landesamtes IT NRW sind jeden Morgen und jeden Nachmittag mehr als 18.000 Pendler*innen nur in der Region zwischen Menden, Hemer und Iserlohn unterwegs. Die meisten von ihnen werden von ihrer Wohnung zu ihrem Arbeitsort und zurück mit dem eigenen Auto fahren - auch wegen
mangelnder, preiswerter, schneller und komfortabler Alternativen. Das ist eine der Ursachen für die Verkehrsbelastungen, die an einigen Stellen der Region während
der Stoßzeiten zu Staus führen. Und damit auch eine der Ursachen für die zu hohen Schadstoffbelastungen. Wichtiger als eine Autobahn ist deshalb eine Verkehrsplanung der Zukunft für die Region, die möglichst vielen Pendler*innen die Möglichkeit gibt, auf ihre Fahrt mit dem Auto zu verzichten. In einer solchen Situation nach wie vor auf eine Autobahn zu setzen, ist sowas von gestern und fahrlässig, zementiert die bisherigen Zustände und lässt einen großen Teil der Pendler*innen im
Stich“, so Stefan Neuhaus und Lothar Kemmerzell abschließend.

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